Nahrungsergänzung – ein gefährlicher Trend?
Nahrungsergänzungsmittel boomen. Ob Vitamin D, Magnesium oder Zink – viele Menschen greifen fast täglich zu Kapseln und Pulvern, um „etwas für die Gesundheit zu tun“. Das Problem: Häufig geschieht das ohne medizinischen Befund, ohne Beratung und ohne Verständnis für den tatsächlichen Bedarf. Supplementierung auf Verdacht ist weit verbreitet – und genau das kann riskant sein.
In diesem Artikel erfährst du, warum die Einnahme von Supplements ohne Diagnose problematisch ist, welche Risiken sie birgt und wie du richtig vorgehst, wenn du deine Mikronährstoffversorgung verbessern willst.
Was sind Supplements überhaupt?
Nahrungsergänzungsmittel (engl. supplements) sind konzentrierte Quellen von Vitaminen, Mineralstoffen oder anderen Substanzen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung. Sie sind in Tabletten-, Kapsel-, Pulver- oder Flüssigform erhältlich und dienen der Ergänzung der normalen Ernährung.
Doch genau darin liegt die Crux: Sie sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und keine „Versicherungspolice“ gegen gesundheitliche Probleme.
Überblick über das Thema durch ein Kurzvideo
Warum viele Menschen zu Supplements greifen
- Marketingversprechen: „Mehr Energie“, „stärkeres Immunsystem“, „bessere Haut“ – Werbeaussagen verleiten zum Kauf.
- Influencer-Empfehlungen: Auf Social Media werden Produkte oft ohne Hintergrundwissen beworben.
- Selbstdiagnosen: Müdigkeit? Konzentrationsprobleme? Schnell wird angenommen, dass ein Mangel vorliegt.
- Vermeintlich harmlos: Viele glauben, Nahrungsergänzung sei immer sicher – immerhin ist es ja „natürlich“.
Das Problem: Supplementierung auf Verdacht
Die ungezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln – also ohne Laborkontrolle oder ärztlichen Rat – ist nicht nur ineffektiv, sondern mitunter gesundheitsschädlich. Denn:
1. Nicht jeder hat einen Mangel
Ein Großteil der Bevölkerung ist ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt, vor allem bei einer abwechslungsreichen Ernährung. Ein „gefühlter Mangel“ ist oft kein echter Mangel – sondern kann andere Ursachen haben (z. B. Schlafmangel, Stress oder unerkannte Erkrankungen).
2. Überdosierungen sind real – und gefährlich
Ein „Zuviel“ kann genauso schädlich sein wie ein „Zuwenig“. Beispiele:
- Vitamin A: Fettlöslich, reichert sich im Körper an. Zu viel kann Leberprobleme und Kopfschmerzen verursachen.
- Zink: In hohen Dosen kann es Kupfermangel und Immunsuppression auslösen.
- Eisen: Eine unnötige Supplementierung kann zu Organschäden führen – insbesondere bei Personen ohne Mangel.
3. Wechselwirkungen mit Medikamenten
Supplemente können mit Medikamenten interagieren. Magnesium beispielsweise kann die Aufnahme bestimmter Antibiotika behindern. Vitamin K kann blutverdünnende Medikamente wie Marcumar beeinflussen.
4. Fehldosierungen durch Kombinationspräparate
Viele Kombi-Produkte enthalten zu hohe oder unpassende Dosierungen – etwa Magnesium zusammen mit Calcium und Zink, wodurch die Aufnahmefähigkeit einzelner Stoffe sinken kann.
Beispiel: Zink – ein beliebtes, aber überdosiertes Supplement
Zink gilt als „Immunsystem-Booster“ und wird häufig eingenommen – besonders in Erkältungszeiten. Doch:
- Der empfohlene Tagesbedarf liegt bei ca. 7–10 mg.
- Viele Präparate enthalten 25 mg oder mehr – pro Kapsel.
- Langfristige Überdosierung kann die Kupferaufnahme hemmen, zu Blutarmut führen und das Immunsystem schwächen.
Die bessere Alternative: gezielte, individuelle Supplementierung
1. Blutwerte bestimmen lassen
Bevor du supplementierst, solltest du wissen, ob überhaupt ein Mangel vorliegt. Eine Mikronährstoffanalyse oder ein erweitertes Blutbild liefert Klarheit.
Wichtige Parameter:
- Vitamin D (25-OH)
- Ferritin (Eisenspeicher)
- Vitamin B12 (inkl. Holotranscobalamin)
- Magnesium, Zink, Selen
2. Symptome ernst nehmen – aber nicht isoliert betrachten
Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Muskelkrämpfe können mit Mängeln zusammenhängen – müssen es aber nicht. Eine umfassende Betrachtung ist notwendig.
3. Supplemente gezielt auswählen
Nicht jedes Nahrungsergänzungsmittel ist gleich. Achte auf:
- Bioverfügbarkeit (z. B. Magnesiumcitrat statt Oxid)
- Füllstoffe, Trennmittel, Zusatzstoffe
- Zertifizierungen und Laboranalysen
4. Einnahme regelmäßig überprüfen
Auch eine sinnvolle Supplementierung muss nicht lebenslang nötig sein. Kontrolliere deine Werte in sinnvollen Abständen (z. B. alle 6–12 Monate).
Tipp: Spreche mit deinem Hausarzt
Viele Blutwerte kannst du kostenlos bei deinem Hausarzt bestimmen lassen durch Abrechnung über deine Krankenkasse. Dies macht er aber nur, wenn er es begründen kann.
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Fazit: Nahrungsergänzung mit Verstand – nicht auf Verdacht
Die pauschale Einnahme von Supplements ist kein Zeichen von Gesundheitsbewusstsein – sondern von Unwissenheit. Wer wahllos Mikronährstoffe konsumiert, riskiert Überdosierungen, Wechselwirkungen und Geldverschwendung.
Besser:
- Informieren
- Messen
- Beraten lassen
- Dann gezielt supplementieren.
Denn gezielte Prävention funktioniert nur mit Wissen – nicht mit blindem Aktionismus.
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